10 Januar 2011

Serienjunkie oder: mein anderer Freundeskreis


Als Kind wollte ich sein wie Ronja Räubertochter und aussehen wie die kindliche Kaiserin. Ich stellte mir vor, dass Atreju mein Freund ist und wir zusammen auf Fuchur reiten. Ich wollte auch einen Piratenpapa wie Pippi und so stark sein wie She-ra!
Meine ersten Oberschulerfahrungen sammelte ich mit Parker Lewis und stellte mir oft vor wie lustig es wäre den Lehrern die abgefahrendsten Ausreden für meine Verspätung aufzutischen und damit durchzukommen.

Später verliebte ich mich in Michael. Michael Knight; und träumte meine ersten unanständigen Träume von ihm. Diese Liebe hielt jedoch nicht lange, weil Michael daraufhin von Jordan Catalano (Jared Leto -->Willkommen im Leben) abgelöst wurde. Ich ließ mir die Haare schneiden und färben wie Angela Chase und hoffte auf eine zufällige Begegnung mit meinem Traummann.
Nach kurzem Abwenden und Real-Life Freunden, zog ich mich öfter in Daniels Bar zurück (GZSZ). Ich fand neue, aufregendere Freunde und traf mich jeden Abend um 19:40 Uhr mit ihnen. Jeden Tag, außer am Wochenende, regte ich mich über Joe Gerner auf, trauerte mit Leon und wunderte mich über Vera, Clemens und Daniel. Die Wochenenden waren traurig. Ich musste was mit meinen anderen Freunden unternehmen. Zum Glück war eine Freundin auch immer mit mir in Daniels Bar und kannte alle Lästereien, Intrigen und Geschichten. Somit waren die Wochenenden, wenn ich mich mit ihr getroffen habe, nicht ganz so einsam.
Nachdem Daniels Bar abgebrannt ist und viele meiner Freunde unter den mysteriösesten Umständen gestorben, erkrankt, verschwunden oder sonstwas sind, folgte eine lange Phase der Real-Life-Freunde. Ohne wirre Intrigen und jeden-normalen-Menschen-in-den-Selbstmord-treibende-Geschichten lebte ich ein ganz normales Teenie-Leben. Doch ich merkte, dass mir etwas fehlt.
Vor einem Jahr traf ich Vincent, Turtle, Drama und Eric. Die vier Jungs kommen aus New York und haben es geschafft mich von meinen langweiligen BWL-Klausurthemen abzulenken. Besonders Ari brachte mich auf andere Gedanken und brachte mir im Endeffekt wahrscheinlich auch die schlechten Noten ein. Sehr schlechter Einfluß dieser Freundeskreis. Doch das habe ich erst sehr spät gemerkt. Zu spät. Ich fiel durch eine Klausur und schrieb die anderen ganz miserabel. Zum Glück distanzierten die Jungs sich nach 7 Staffeln und ich werde sie erst Mitte diesen Jahres wiedertreffen. Die Anfangszeit war sehr schwer. Die Trennung ließ mich in ein tiefes Loch fallen. Ich trauerte und vermisste die Jungs, aber zum Glück lernte ich Merlin und Arthur kennen. Die beiden sind auch ganz bezaubernd und schafften es, zumindest anfangs, mich von meiner Trauer zu befreien. Doch beendeten sie unsere Beziehung schon sehr schnell und ich weiß nicht, ob ich sie jemals wiedersehen werde. Der Trennungsschmerz ist nicht weniger schlimm als bei Ari und Co.
Kurzweilige Affären mit Walter und Jesse, Dale Cooper oder Stefan Salvatore halfen nicht mal annähernd. Ich fühlte mich allein gelassen, war niedergeschlagen und suchte nach neuen Freunden, aber wurde sehr oft enttäuscht. Jack und Liz Lemon waren hoffnungsvolle Kandidaten, aber nach 3 Staffeln trennten sich unsere Wege. Wir hatten uns auseinander gelebt.
Doch da, ein wahrer Lichtblick: endlich lernte ich Vampire kennen. Das wollte ich schon immer. Na gut, sie sprechen etwas komisch und sind vielleicht auch nicht der beste Umgang. Ständig haben sie versauten und brutalen Vampirsex, verkaufen Drogen und sind auch sonst nicht sehr vorzeigbar, aber sie haben mich aufgefangen und ich habe viele intensive Stunden mit ihnen verbracht. Diese Beziehung ließ sich sogar mit meinem Real-Life-Partner verbinden. Er verstand sich auch gut mit ihnen und wir konnten uns gemeinsam treffen. Toll, das ist eine Freundschaft fürs Leben, dachte ich mir. Leider wurde ich wieder enttäuscht. Nach mickrigen 3 Staffeln zusammen, entschieden sie sich für eine Beziehungspause. Ich wollte es nicht wahr haben, hab gebettelt und gefleht, aber es half nichts. Sie haben jedoch eine Versöhnung nicht ausgeschlossen und ich hoffe auf ein Wiedersehen in 2011.
Mittlerweile möchte ich nicht mehr so sein, wie meine Freunde, aber ich kann mich doch sehr schlecht von ihnen trennen.
Die bisher schlimmste Trennung erlebte ich allerdings erst vor kurzem. Ich leide immernoch sehr und sehne mich jeden Tag nach einem Wiedersehen. Auch wenn es nur ein Kurzes ist. Nucky Thompson! Mit ihm hatte ich die bisher schönste Zeit. Wir verbrachten sie im Atlantic City der 20er Jahre. Ich war schon so weit zu glauben, ich sei in der falschen Zeit geboren. Wir durchlebten zusammen Höhen und Tiefen, mordeten, lachten, tanzten, tranken und liebten. Nucky kommt wieder! Das weiß ich. Es liegt auch nicht an mir. Es liegt allerdings auch nicht an ihm. Terence Winter ist der Bösewicht in unserem Fall. Er ist zu langsam!

Und so bleibt mir nichts anders übrig als immer wieder kleine Affären zu haben und zu hoffen, dass ich neue Freunde finde, die vielleicht einmal lebenslänglich bleiben. Solang es nicht soweit ist, muss ich mich mit meinen Real-Life-Freunden begnügen, die eigentlich auch nicht so schlecht sind. Es ist halt nicht alles so aufregend, aber dafür echt und auch wunderschön!!!

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