09 Dezember 2010

Laaaaaangsaaaaaam!!!


Ja, ja, ich weiß, dass ich letztes Mal schon über das Älterwerden geschrieben habe, aber diesmal ist es anders. Diesmal bin ich der Meinung das Geheimnis des langsam älter werdens geknackt zu haben. Ha, meine Theorie ist der Knaller!
Also Folgendes: es gibt zwei Sorten von Menschen.

1. Die, die alles immer sehr schnell erledigen, immer hibbelig sind, nicht einfach nur rumliegen können und oft etwas gestresst wirken. Ich bin zum Beispiel so ein Mensch. Mir fällt es extrem schwer einfach zu schlendern, den ganzen Tag im Bett zu liegen oder Ähnliches. Ich nehme es mir vor, aber ich kann es nicht.

2. Die, die eher langsam sind. Erstmal abwarten, was so passiert, bevor man handelt, immer eher ruhig bleiben und nicht hysterisch hin und her rennen. Auch mal Fünfe gerade sein lassen.
Bei denen das Spülmaschine ausräumen 30 Minuten dauert, Duschen 30 Minuten dauert, Rasieren 30 Minuten dauert, Staub saugen 1 Stunde, Nudeln kochen 50 Minuten... Insgesamt dauert also einfach alles viiiiiel länger. So ein Mensch ist mein Freund.

Langsam zu sein hat mehrere Vorteile. Zum Einen wird man weniger gefragt, ob man Dinge erledigen kann, weil es einfach zu lang dauern würde. Also hat man mehr Zeit für Dinge auf die man selbst Lust hat.
Und zum Anderen habe ich festgestellt, dass man dementsprechend auch langsamer altert. Es funktioniert eben wirklich ALLES langsamer im Körper. Warum also nicht auch der Alterungsvorgang?!
Auf der anderen Seite der übersteuerte, hibbelige Typ. Eher etwas abgekämpft, zottelige Haare (vom vielen Herumrennen) und schneller Falten, weil die Zeit dadurch auch schneller zu vergehen scheint.

Mein Freund benimmt sich manchmal als wäre er 5 Jahre alt. Und meiner Theorie zufolge kann das eigentlich auch stimmen. Ich hingegen komme mir oft vor als wäre ich 50 und Mutter von einem 37-jährigen Kind. Schlimm, aber andererseits auch bezaubernd. Seine Sicht auf Dinge ist bewundernswert. Er sieht alles lockerer, denkt nicht an morgen. Verschwendet keine Zeit mit gestern. ER kann mehrmals hintereinander weggehen, weil er alles langsam angeht und sich nicht stresst, dass er ja noch dorthin muss und vorher noch Dieses oder Jenes erledigen muss.

Die nette Katharina in mir bewundert ihn und möchte auch gern so sein. Die böse Katharina ärgert sich über nicht erledigte Aufgaben. Die Glühbirnen, welche seit Monaten nicht funktionieren, aber nicht ausgewechselt werden, der Klopapierhalter, welcher nur noch an einer Schraube hängt... Ebenfalls seit Monaten. Das alles macht die hibbelige Katharina noch hibbeliger. Und dann schaue ich meinen Freund an, der tiefenentspannt, faltenlos und 20-jährig-aussehend auf dem Sofa liegt und gaaaanz langsam eine E-Mail beantwortet, dann denke ich, dass ich definitiv noch ganz viel von ihm abschauen kann.

29 November 2010

Die Zeit vergeht..


In letzter Zeit erwische ich mich manchmal dabei, dass ich denke "Oje, dafür bin ich irgendwie zu alt!". Und das mit 26...
Früher konnte man dreimal hintereinander feiern gehen und dabei alles gemischt trinken, dann noch mit den Öffentlichen nach Hause fahren; am nächsten Tag hatte man höchstens ein bisschen Kopfschmerzen. Mittlerweile bin ich nach einem Abend im Club so zerschossen, dass ich zwei Tage brauche um wieder einigermaßen normal auszusehen und mich auch so zu fühlen.
Ein weiteres Beispiel ist, dass man für bestimmte Aktivitäten, oder Aufgaben viel mehr Anlaufzeit benötigt. Irgendwie vergeht die Zeit mittlerweile schneller und ich wundere mich Anfang Dezember, dass es kalt ist, weil nach meiner inneren Uhr eigentlich noch Sommer ist. Man braucht für Haushaltsaktivitäten plötzlich vier Stunden, obwohl man das vorher noch in zwei geschafft hat. Eine Stunde mentale Vorbereitungszeit, eine Stunde putzen und zwei Stunden erholen.
Auch ist man plötzlich irritiert über Wörter wie "laser". Gestern kam die Erkenntnis, dass dieses Wort doch tatsächlich im Sprachgebrauch eingeführt ist. Ich hielt es für einen Scherz, aber das ist es nicht.
Auch neu ist, dass Kinder und Jugendliche mich siezen. "Entschuldigen Sie, hätten Sie vielleicht eine Zigarette für mich?". Und noch schlimmer als diese Frage ist eigentlich meine Reaktion darauf, weil ich dann abwäge, ob derjenige denn auch schon 18 ist... Wie spießig... Ich habe doch damals auch schon früh angefangen zu rauchen.
Früher habe ich mich geärgert, wenn der Türsteher mich nach meinem Ausweis gefragt hat. Ich sah doch schon so erwachsen aus; wie kann der Mann es wagen mich zu fragen. Schließlich bin ich auf meinem Schülerausweis doch schon längst 18. Mittlerweile werde ich nicht mehr gefragt und wünsche es mir insgeheim, dass es doch mal passiert.
Vor ein paar Jahren wurde ich richtig wütend, wenn jemand mich jünger geschätzt hat. Heute ist das definitiv anders. Mein Tag ist gerettet, wenn jemand sagt ich sehe aus wie 21.
Auch die Themen ändern sich. Hat meine Mutter bis vor ein paar Jahren noch den Kopf geschüttelt, wenn ich über heiraten und Kinder kriegen gesprochen habe, kriege ich jetzt ernsthafte Antworten und Tipps.
Auf dem Wunschzettel stehen Töpfe, Bettwäsche, Wohnungsgegenstände und nicht mehr Gutscheine für H&M, oder Kosmetik.
Man trifft sich abends lieber mit seinen Mädels (mittlerweile weiblichen Freunden, weil Mädels sich irgendwann komisch anhört) und strickt, trinkt nen guten Wein, oder kocht und ist um eins müde, weil der Tag doch ganz schön anstrengend war. Abends schmiert man sich die Creme ins Gesicht, die man nicht nach dem Geruch und der Verpackung, sondern nach Inhaltsstoffen und Wirkung gekauft hat.

Doch so schlimm ist das eigentlich alles nicht. Auch die ersten grauen Haare zu finden und schnell auszureißen, bevor sie jemand sieht... Alles halb so wild.
Schließlich stimmt der Satz: "Frauen altern wie Milch, Männer wie Wein!" nicht.
Meine Mutter ist das beste Beispiel, dass man schöner werden kann mit dem Alter. Und schlauer wird man im Zweifelsfall auch.
Und feiern gehen muss man sowieso nicht so viel. Ich spare das Geld lieber für eine Eigentumswohnung...

10 Oktober 2010

Einen iced chai latte zum paket, por favor!


Letztens in der Quitte: "Ey, der Typ war so busy und konnte mein excitement wegen des nichtvorhandenen guestlist-Platzes bei dem Event garnicht verstehen!" Ich war wie gebannt und drehte mich nur nach meinem Freund um, der das auch gehört hatte und ein Lachen unterdrücken musste.
Vor kurzem in einer Vorlesung, ein ziemlich großes und unverständliches Diagramm wurde an die Wand projiziert: "OMG!!!" Ich drehte mich um und konnte mir die Frage nicht verkneifen, was der Kerl denn damit meint. Von oben herab und wie mit einem kompletten Vollidiot sprechend sagte er: "Du weißt nicht, was das heißt????? (irritierter Blick) Oh, my god!" Aha. Also "Oh, mein Gott!" Das ist als würde man rofl, lol usw. in der Alltagssprache benutzen. Solche Leute gibt es! Es reicht nicht mehr einfach zu lachen. Nein, man muss es unterstützen indem man ein rofl dranhängt. Traurig. Bei einem echten Lachanfall hat man garnicht das Lungenvolumen, um noch ein "rofl" auszusprechen. Wenn man lauthals lacht, dann kommt einem kein "lol" über die Lippen. Wer zu cool ist, um einen Lachanfall zu haben, hat diese Wortvergewaltigungen vielleicht nötig. Wer Botox gespritzt hat, der sollte soetwas vielleicht auch anfügen, wenn etwas lustig war.
Vor ein paar Jahren beim Abendessen mit meinem Onkel, der viel Zeit in Amerika verbringt: "Dann bin ich mit meinem SUV im Kreis gecircelt und der Automat im Parkhaus hat meine creditcard nicht acceptet." Meine Eltern und ich konnten es kaum fassen. Hat dieser Mann das gerade wirklich gesagt? Muss er so reden, damit jeder merkt, dass er einige englische Wörter kennt und damit kosmopolitisch wirkt? Brauchen manche Menschen sowas, um ihr Selbstwertgefühl aufzubessern?
Letzten Winter auf dem Hundeplatz: "Schahatz, es ist schon voll late und ich freeze!" Ahhhhhhh!!!! Nein, es ist schon sehr spät und dir ist kalt! BITTE!!!!!
Mir sind diese eingebauten englischen Wörter suspekt. Es sind keine Anglizismen. Also ist es wohl Denglisch. Ein Wort bei dem ich ab und an schonmal mit kribbelnden Zehen und Ausschlag zu kämpfen habe. Ist das eine Nebenwirkung der Gentrifizierung Berlins?
Ich kann mir mittlerweile vorstellen, wie sich meine Mutter, oder sogar Oma gefühlt haben, als ich anfing "cool" oder "googeln" zu sagen. Es scheint außerdem ein neues Wort zu geben, welches Freude ausdrücken soll: "laser!" "Ey, der iced chai latte to go schmeckt ja voll laser mit cinnamon!" Hilfe! Hatte ich schonmal erwähnt, dass ich lieber einen Tee mit Gewürzen und Milch bestelle, als einen chai latte?! Und laser erinnert mich eher an Star Wars.
Ein weiteres Phänomen, welches meiner Meinung nach (Vorsicht, Denglisch) nur in Hipster-Kreisen auftritt ist das kenntlich machen von Ironie. "Ey, die Bar 25 ist ja voll overrated! Not!" Das bedeutet, dass die Person die Bar 25 mag und sie nicht für überbewertet hält. Irritierend und mitunter auch beleidigend. Ich würde mir doof vorkommen, wenn mein Gegenüber denkt er müsse Ironie kennzeichnen, damit ICH es verstehe. Gewagt wäre es jetzt besagten Leuten einen niedrigeren IQ (deutsche Aussprache) vorzuwerfen, weil sich Ironie ja eigentlich von selbst erklären sollte... Also werde ich das nicht machen.
Und warum bauen wir hier in Berlin eigentlich englische Wörter mit ein? Wäre es nicht sinnvoller türkische und mittlerweile auch spanische Wörter zu benutzen?
"Fantàstico, deine neue Haarfarbe ist ja voll güzel!" Oder: "Einen Kaffee zum paket, por favor!" Finde ich gut und werde versuchen es anzuwenden.
Bei all dem Gemecker darf ich allerdings nicht vergessen, dass Sprache sich ständig im Wandel befindet. In Berlin gibt es viele Wörter, die aus dem Französischen stammen (Boulette, Toilette usw. ). Es ist klar, dass Sprache sich verändert, wenn viele unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen. Und trotzdem plädiere ich für eine Austauschvielfalt. Nicht nur englische Wörter sollten übernommen werden, sondern auch türkische und spanische. Von jedem etwas.
Und am Allerschönsten wäre es, wenn die Leute merken würden, dass die deutsche Sprache schon sehr viele schöne Wörter besitzt. Man braucht eigentlich keine Ersatzwörter. Außer man möchte seine (Vorsicht, Denglisch) Coolness beweisen.

18 September 2010

Oreo-Cookie-Cheesecake



Boden:
25 Oreos, zerbröselt (bei 24er Springform; bei 26er 30 Oreos)
5 EL Butter, geschmolzen
Füllung:
900 g Frischkäse
200g Zucker
2 EL Mehl
4 Eier
2 Eigelb
50 ml Sahne
Vanille Aroma
15 Oreos, grob zerkleinert
Vanilla-Icing:
100 g Frischkäse
1 TL Milch
250 g Puderzucker
1 TL Vanillezucker
Oreos mit Butter mischen und in die Springform geben. Glattdrücken, kalt stellen.
Den Frischkäse cremig rühren. 200 g Zucker hinzufügen und ca. 3 Minuten weiter schlagen. Mehl hinzufügen. Nach und nach Eier und Eigelbe zufügen. Eins nach dem anderen. Zum Schluß Sahne und Vanille hinzugeben.
Jetzt die eine Hälfte der Füllung in die Springform geben und zrehackte Oreos drüber geben. Ich finde es am besten, wenn die Oreos nur am Rand sind. Nun die restliche Füllung drüber geben.
Im vorgeheizten Backofen bei Ober- und Unterhitze 220° 15 Minuten backen. Nach den 15 Minuten die Temperatur auf 110° reduzieren und weitere 50 Minuten backen. Die Temperatur variiert von Ofen zu Ofen sehr stark. Immer mal wieder testen (mit Holzstab), ob der Kuchen fester wird. Komplett fest wird er erst im Kühlschrank.
Wenn er zu dunkel wird, dann legt man am besten Alufolie über den Kuchen und backt ihn bei niedriger Temperatur zuende.
Zum Schluß alle Zutaten des Icings verrühren und über den abgekühlten Kuchen geben.

14 September 2010

Die Monogamie des Kamels


Vor kurzem war ich mit einer Freundin in Tunesien. Genauer gesagt auf Djerba.
Ich als absolute Tierfreundin hatte Angst, dass die dort lebenden Tiere, wie in vielen südlichen Ländern, nicht so gut behandelt werden. Vor meinem inneren Auge hatte ich verwahrloste Katzen, humpelnde Hunde, geschlagene Pferde und ausgehungerte Kamele. Doch schon nach kurzer Zeit merkte ich, wie tierlieb die Tunesier, also Berber genauer gesagt, sind. Uns wurde eine wunderschöne Geschichte erzählt an die ich gerne glauben möchte und die ich gern weitererzählen will.


Kamel (so heißt er wirklich), ein Berber und Pferdestallbesitzer, erzählte uns, dass die Berber und die Kamele sich sehr ähnlich seien. Beide stur und temperamentvoll dachte ich zuerst. Doch dieses Märchen ist einfach nur bezaubernd:

Kamel, ein stolzer und schöner Kamelmann, sah seine zukünftige Frau als er drei Jahre alt war das erste Mal. Er verliebte sich sofort in sie und wusste, dass er ihr bis an sein Lebensende treu sein würde. Vorher lebte er für kurze Zeit in einer Junggesellenherde in der es recht rau zuging. Er machte der Kameldame den Hof und sie verliebte sich ebenso in ihn. Lange Zeit lebten sie glücklich, bekamen Nachwuchs, ihr Menschenherr war gut zu ihnen und alles schien gut zu sein. Kamel war unendlich froh über sein Leben und die einzige Liebe seines Lebens. Bis zu einem Tag als sein Menschenherr wegen eines Diebstahls in Rage geriet und Kamel schlug. Der Menschenherr wusste wie Kamel darüber dachte. Kamel ließ sich nicht schlagen, er mochte es nicht, wenn man über ihn lachte und genauso wenig ließ er es durchgehen würde ihm jemand seine Frau stehlen.
Er schwor sich Rache an seinem Menschenherr zu üben. Doch der Menschenherr war sich seines Fehlers durchaus bewusst. Er hatte schon vor Kamel Kamele gehabt und wusste, dass die Rache eines Kamels tödlich sein kann. Also baute er sein Lager auf und stopfte Decken unter seinen Schlafsack, damit es aussah als würde er schlafen. Er selbst kletterte auf eine Palme und beobachtete seinen Schlafplatz. Spät in der Nacht kam Kamel und trampelte mit aller Kraft und Wut auf dem Schlafsack herum. Der Menschenherr sah dies und fing lauthals an zu lachen. In seinem Stolz gekränkt rannte Kamel mit dem Kopf gegen die Palme. Immer und immer wieder. Er hatte starke Schmerzen, aber diese Demütigung konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Er lief so lange gegen die Palme bis er schlußendlich umfiel. Kurz bevor er starb dachte er noch an seinen Onkel, der Selbstmord beging, weil der Kamelmann aus dem Nachbarsort ihm seine Kamelfrau ausspannte.
Der Menschenherr stieg von der Palme und schwor sich nie wieder einem Tier weh zu tun, es auszulachen, oder es ohne Respekt zu behandeln.

Diese Geschichte beschreibt den Umgang der Berber mit ihren Tieren sehr gut. Besonders stolz sind sie auch auf ihre Pferde. Wunderschöne Araber! Sie lieben ihre Tiere und behandeln sie mit Respekt. Trotz Armut sieht man kaum ausgehungerte Tiere.
Schon allein wegen dieser Tatsache ist Djerba eine Reise wert.

Hadith 966 Sahl ibn 'Amr, oder ibn Ar-Rabil ibn 'Amr Al-Ansäriy, bekannt mit dem Spitznamen Ibn Al-Hanzaliya, und einer der Gläubigen(r), die dem Propheten(s) die Treue in der Ridwan-Huldigung bei Hudaibiya gelobten, berichtete: Der Gesandte Allahs ging an einem abgemagerten Kamel vorbei, da sagte er: "Fürchtet Allah! Kümmert euch um die Rechte dieser stummen Tiere; so pflegt sie gesund, sodass sie euch als Reit -oder Schlachttiere dienlich sind."

14 August 2010

Der Unterschied



Lange habe ich überlegt, ob es an mir liegt. Ob ich einfach zu klugscheißerig, altklug, oder pedantisch bin. Oder vielleicht ein Mega-Super-Hirn! Der Gedanke würde mir besser gefallen.
Schon als Kind fiel mir auf, dass Männer in bestimmten Situationen einen leeren Gesichtsausdruck bekommen und rumglucksen. Ich merkte, dass wir nicht nur physionomisch anders sind, sondern auch ganz anders denken.
Während mein Papa jeden morgen, bevor er zur Arbeit musste, hektisch fluchend seinen Schlüssel suchte, der natürlich nicht an dem dafür vorgesehenen Schlüsselboard hing, stand meine Mutter mit einem triumphierenden Lächeln (man kann es auch diabolisch nennen) und dem Schlüssel in der Hand an der Tür. Sie war es auch, die immer wusste wo die Lieblingsjeans, die Bastelschere, das Akkuladegerät und auch sonst ungefähr alles lag. Nur die fehlenden zweiten Socken waren ihr immer ein Rätsel, aber ihre Erklärung war: "die Waschmaschine frisst Socken!". Komisch nur, dass man die Socken nie wiederfinden konnte, wenn man den Schlauch abmontiert hat...

Doch meine Mutter kannte nicht nur die Orte verloren geglaubter Dinge, sondern konnte sich jeden Termin merken. JEDEN! Wann mein Papa den nächsten Zahnarzttermin hat, wann ich den nächsten Zahnarzttermin hab, wann wir zuletzt beimZahnarzt waren, wann irgendeine Tante Geburtstag hat und wie alt sie wird, wann der Chef meines Vaters Geburtstag hat, der Hund der Nachbarin, der Jahrestag des Postboten und seiner Frau! ALLES! Dank ihr stand man nie blöd da und wurde immer erinnert an jegliche Termine. Ob wichtige, oder unwichtige.
Schon ein bisschen gruselig. Wäre da nicht das Fehlen jeglichen Verständnisses für Technik, oder Fußball könnte man sie schon als Roboter mit Mega-Festplatten-Kapazität bezeichnen. Superbrain!
Zusätzlich zu all diesen Dingen, die ja schon sehr verblüffend sind, kann sie sich jeden Satz merken den man ihr mal im Streit an den Kopf geworfen hat. Sie erinnert sich sogar an das Datum, den Ort, die Uhrzeit und den Zusammenhang. Sieweiß, was derjenige an diesem bestimmten Tag anhatte und benutzt diese Fähigkeit sehr gern gegen einen. Ein guter Kolumnist schrieb letztens, dass er glaubt in dem Kopf seiner Frau lebe eine Stasimitarbeiterin mit strengem Dutt und einer Schreibmaschine, die alles dokumentiert. Ich finde den Vergleich sehr passend.
Diese Superheldenfähigkeiten sind Segen und Fluch gleichzeitig. Als Kind war ich froh, dass Mama wirklich immer wusste wo ich mein Lieblingsspielzeug liegen lassen hab. Als Teenie fand ich es auch super, dass sie wusste, wann meine Lieblingsband auftritt und wo zum Teufel schon wieder das Telefon liegt. Ja, das alles war ganz toll. Ihr genervtes Gesicht habe ich damals einfach ausgeblendet. Ist doch nur Mama... Ich bin zu faul zum Suchen, also frag ich Mama. Patzige Antworten hab ich ignoriert. Im Endeffekt MUSSTE sie nämlich sagen wo der gesuchte Gegenstand ist. Sie konnte garnicht anders.
Erst als ich das erste Mal mit einem Mann zusammengezogen bin fiel mir auf, dass dieser kleine, feine Unterschied zwischen den Geschlechtern anstrengend sein kann. Nun bin ich es nämlich, die ständig gefragt wird wo die Pfanne, der Topf, das Salz, der Spülmaschinentab, das neue T-Shirt, die Regenjacke, der Schlüssel, das Handy und auch sonst alles ist!!! Ich muss nun an Geburtstage, Jahrestage, Termine erinnern.
Auf ein: "Schahatz, wo ist denn mein Ausweis?" kann vonmir schon mal eine äußerst giftige Antwort kommen. Vor allem, wenn der Ausweis immer an der gleichen Stelle ist.
Aber anstatt zu sagen: "Weiß ich nicht, musste selber suchen!", gebe ich ihm den Ausweis lieber. Dadurch entsteht natürlich kein Lerneffekt, aber die hektische Suche des Mannes nervt fast noch mehr. Komisch, ich hab ein Déja-vu.... Nur, dass ich nun meine Mutter bin.
Fast noch schlimmer als das sich nicht-merken-wo-ein-Gegenstand-liegt ist allerdings das Termine verdrängen, alles in der letzten Minute machen (es ist ein Irrglaube, dass dann alles nur 1 Minute dauert) und das unangenehme-Briefe-nicht-öffnen (auch dadurch verschwindet der Inhalt nicht). Und somit übernimmt man ab dem ersten Tag des Zusammenziehens die Rolle, die damals seine Mutter übernommen hat.
Auf diese "Fehler" angesprochen sagte mein Freund etwas aufden ersten Blick ziemlich gemeines: "Aber dafür brauche ich dich doch!" Im ersten Moment dachte ich ihn falsch verstanden zu haben. DAZU braucht er mich? Bin ich dann quasi eine schlecht bzw. garnicht bezahlte Assistentin? Wenn all diese Dinge ein App übernehmen könnte, wäre ich dann überflüssig? Doch nach längerem Nachdenken gefiel mir der Satz. Es ist schön gebraucht zu werden. Mama spielen, wenn man es jedoch lieber nicht so nennen sollte, ist etwas Schönes. Den Überblick zu haben ist auch schön. Und man erlebt zwischendurch Überraschungen, wenn der Mann zum Beispiel ohne Aufforderung daran gedacht hat Klopapier zu kaufen, oder den Jahrestag im Handy gespeichert hat.
Und lebt es sich nicht auch viel entspannter, wenn man jemanden hat der quasi ein Gedächtnis-Back-up ist?


Ich bin gern Kalender, Fotogedächtnis und einbisschen Mama. Ich liebe Männer dafür und genauso rege ich mich darüber auf. Und natürlich bin ich nicht nur Assistentin, sondern auch Freundin, Kumpel und Geliebte. Nur sind die meisten Männer eher vorsichtig, wenn sie auf bestimmte Fragen antworten sollen. Ich könnte ja mit einem Satz den er vor 3 Jahren gesagt hat ankommen und ihn damit widerlegen beziehungsweise enttarnen.

Und zur Verteidigung der Männer muss ich zugeben, dass man mir zehnmal erklären kann wo ich die Systemeinstellungen auf meinem Desktop finde und wie ich es verändere, aber ich kann es mir einfach nicht merken. Oder vielleicht will ich es mir auch garnicht merken, weil ich ihn ja auch für irgendwas brauche...

31 Juli 2010

Mein Name ist Katharina K. und ich bin süchtig

Anfangs habe ich die Süchtigen belächelt. Habe auch schonmal geflucht über eine so unsinnige Sucht. Habe es abgetan als Modedroge. Mein Freund ist schon eine ganze Weile drauf. Er schläft sogar mit der Droge in der Hand ein, geht damit auf die Toilette, gibt sie kaum aus der Hand und bietet sie in fast jeder erdenklichen Situation als Hilfe an. Ich durfte es nicht anfassen, weil er Angst hatte ich könnte es ihm kaputt machen, oder wollte er mich schützen?

Nachdem er nun auf die härtere Version davon umgestiegen ist, hat es auch mich erwischt!
Anfangs nur in geringen Dosen. Erstmal dran gewöhnen, damit umgehen lernen. Ich konnte nicht ahnen wie schnell man abhängig wird.
Nachts kann ich nicht schlafen, weil ich unbedingt mehr will, morgens sehe ich sie mir sofort an und checke, ob alles noch so ist wie vorm Einschlafen. Unterwegs hole ich sie immer wieder heimlich aus der Tasche und streichel sie.


Also, ich bin Katharina K. aus Berlin und ich bin süchtig. Ich habe ein Iphone und liebe es!
In der ersten Zeit waren mir Iphone-Schwärmer suspekt. Ich bin ein digital native und war der Meinung, dass das Iphone nichts Besonderes ist. Es musste ja mal so ein Handy kommen. Entschuldigung, Smartphone meine ich natürlich. Mit Minority-report-mäßigem Touchscreen.
Aussehen? Zu groß, aber ganz nett. Apple halt. Die achten darauf, dass man das Design schön finden muss.

Meine Meinung vor dem Besitz

Immer wieder wurde mir das Iphone in die Hand gelegt und erklärt, was es alles kann. Großartig! Es hat Internet! Toll! Man kann sehen, wo das nächste Restaurant, der nächste Supermarkt, Apotheke, Puff, Tierarzt und überhaupt sonst alles ist. Mit Bewertung und Wegbeschreibung. Steht man verloren im Wald? Kein Problem, da gibts ne App. Schon allein dafür lohnt es sich sich einfach mal im Wald zu verlaufen. Du möchtest wissen, wie das Wetter in Buxtehude ist? Da gibts ne App. Hinfahren wird man deshalb zwar nicht, aber man weiß es! Du musst dich unterwegs rasieren und hast deinen Rasierer vergessen? Macht nichts, auch dafür gibts ne App. Macht zwar nicht glatt, aber gibt einem das Gefühl. Du willst ein Regal aufhängen, aber hast keine Wasserwaage? "Hier, nimm mein Iphone!", sagt mein Freund. Du vermisst das Gefühl von Fingernägeln auf der Tafel, oder möchtest nur deine Umwelt ärgern? Rate mal! Auch dafür gibts ne App. Du möchtest deine Gitarre stimmen, aber hast keine Stimmgabel zur Hand und kein gutes Gehör? Das Telefon der Telefone nimmt es dir app.
Das Iphone kann so ungefähr alles, wenn man Besitzer fragt. Es ist Walkman, Fotoapparat, Fotoalbum, volles Bücherregal, Kochbuch, Navigationssystem, Taschenlampe, Kalender, Telefonbuch, Spielekonsole, Spiegel, Stimmgabel und vieles andere in einem.


Wie konnte ich nur so lange ohne dieses Teil leben? Alles wird einfacher. Nur sms schreiben mag es nicht so sehr, aber darüber kann man hinwegsehen. Regen findet es auch nicht so toll, aber dafür gibts bestimmt auch bald ne App.
Normale Handgriffe geschehen nicht mehr einfach. Man überlegt vorher, ob es nicht vielleicht doch eine App gibt, die einem den Handgriff erklärt, abnimmt oder vereinfacht.
So habe ich kurz vorm Einschlafen, nach einem 4-stündigen Siedler 4 Match, überlegt, ob es nicht auch eine Zahnputzapp gibt. Oder eine ich-muss-ne-Hausarbeit-schreiben-aber-hab-durch-das-Iphone-keine-Zeit-mehr-App.
Das Liebesleben erlebt ganz andere Dimensionen. Schließlich gibt es eine Kamasutra-App. Dass das Liebesleben eigentlich weniger wird, weil beide nur noch in ihre Handys gucken ist reine Spekulation.



Ich gebe zu, dass ich mich geirrt habe. Auch für einen digital native ist das Iphone toll! Ich geb es nicht mehr her.
Morgen frag ich es, ob es meinem Freund Kaffee kocht und für mich mit dem Hund Gassi geht. Wir leben jetzt nämlich zu fünft in der Wohnung. Zwei Iphones, ein Hund, zwei Süchtige.

19 Juli 2010

Studentenprototypen




Der Student an sich wird vielerorts belächelt. Es gibt viele Vorurteile, viele Schubladen und viele Fakten.
Vorurteil ist, dass Studenten ein lockeres Leben haben und immer lang schlafen. Allein dieses Vorurteil konnten, nicht nur heute, ca. 250 Studenten widerlegen, die um 8:30 Uhr eine Klausur in Frankfurt/Oder schreiben mussten. Die meisten der dort Studierenden sind Berliner, die auf Grund von Studenten aus anderen Bundesländern keinen Platz in Berlin bekommen haben, die gern in der Nähe von Polen sind um günstig einzukaufen, oder deren Durchschnitt für Jura an anderen Unis einfach zu schlecht war. Ja, Jura ist in FFO einschreibungsfrei... Es soll natürlich auch welche geben, die auf Grund des guten Rufs an die Viadrina gegangen sind (ich habe bisher allerdings nur davon gehört und noch nie jemanden getroffen). Das bedeutet man muss mindestens eine Stunde Fahrt berechnen (7:00), dann das allmorgendliche Schönheitsprogramm, welches von Studiengang zu Studiengang sehr unterschiedlich ausfällt, aber dazu gleich mehr, ca. 6:15. Frühstück, richtig aufwachen und die Tasche packen, 5:30. Ich finde nicht, dass 5:30 Uhr spätes Aufstehen, oder Ausschlafen ist.
Faulheit ist eine weitere Eigenschaft, die gern propagiert wird. Um das zu widerlegen brauche ich nur anzuführen, dass ich in den letzten zwei Wochen keine Wochenenden hatte und bei schönem Wetter (es waren fast durchgängig 30°) in der Bibliothek gesessen habe. Nach Faulheit klingt das nicht. Was man in der Bibliothek so gemacht hat ist nebensächlich. Man kann schließlich nicht 8 Stunden durchlernen, wenn so viele bekannte Gesichter um einen rumsitzen.

Ein weiteres Gerücht, welches ich als bestätigt sehe, ist, dass die Wohnungen der Studenten kurz vor Semesterende blitzen. Putzen scheint eine Voraussetzung für vernünftiges Lernen zu sein. Ich zum Beispiel saß in der Küche, habe gelernt, wurde müde und weil ich nicht ins Bett wollte, weil ich dort garantiert eingeschlafen wäre, hab ich mich auf meinen Lebensmittelkontrolleur-sauberen Boden gelegt um eine kurze Pause zu machen. Als ich dort lag ist mir aufgefallen wie dreckig doch die Unterseite der Einbauküche ist (solltet ihr mal kontrollieren... Igitt). So kann man auf keinen Fall lernen. Das geht nicht. So ein Schmutz muss eliminiert werden. Sofort! Also war erstmal 2 Stunden schrubben angesagt. Danach war es schon so spät, dass ich schlafen gehen musste, damit ich am nächsten Tag früh in die Bibliothek gehen und Feldstudien an Studenten betreiben kann.
Es ist nämlich so: man erkennt die Studiengänge am Styling der Studenten.
Da haben wir die Jurastudenten, die meistens im Rudel auftauchen. Gerne tragen sie aufeinander abgestimmte Kleidung. Ob das Zufall ist muss ich in den nächsten Wochen noch rausfinden. Bisher bin ich der Meinung, dass man nur Jura studieren darf, wenn der Inhalt des Kleiderschranks stimmt. Ralph Lauren "Safari"-Hose, Kaschmir- oder Kaschmirersatzpullover mit V-Ausschnitt und Hemd drunter, etwas längere, gegelte Popper-Frisur, Loafers und eine teure Uhr. Wahlweise bzw. Sommeroutfit ist knallige Short mit knalligem T-Shirt und knalligen Schuhen. Rainbow-Crew. Die Mädels sind komplett aufgestylt als würden sie in einen Club gehen in den ich in meinem Abi-Ball-Kleid nicht mal reinkommen würde. Sie "laufen" im tiefsten Winter mit offenen Plateau Highheels den Berg zur Uni runter und tragen ihre Handtasche in einer recht komischen Handhaltung am Handgelenk. Das Gesicht müssen sie sich morgens aufmalen, weil man sie vermutlich sonst garnicht erkennen würde. Faulheit ist das nicht. Lange schlafen erst recht nicht.
Nun zu den BWL`ern. Treten auch häufig in Gruppen auf, man hört sie schon von weitem und sehr wichtig scheint ein Handy mit viel Platz für Musik (vorzugsweise Muschi-House und Trash-RnB) und einem sehr lautem Lautsprecher zu sein. Tendenziell eher prollig. Die Typen tragen am Liebsten Picaldi-Jeans, Sneaker, Muskelshirts, oder T-Shirts mit Tony Montana drauf. Die Haare sind im "Boxerschnitt". Die Mädels haben Jahresabos bei Orsay und lieben Modeschmuck und breite Gürtel (oder sind es Röcke?!). Bei den BWL`ern gilt: wer am lautesten brüllt hat Recht.
Nun zu den KuWi`s: eher verschrien als die Esotheriker unter den Studenten. Die Schluffis, die Geisteswissenschaftler, die Gammler, Bodensitzer, Eurethmieler... Und tatsächlich scheint es auch dort eine unabgesprochene Kleiderordnung zu geben. Batik und Naturmaterialien sind sehr hoch im Kurs. Fair-Trade wird groß geschrieben. Filz ist sehr beliebt. In den Haaren und am Körper. Während die BWL`erinnen und angehenden Staranwältinnen auf der Toilette sind, um sich ihr Gesicht neu aufzumalen sitzen die KuWi`s vor der Uni auf dem Boden, rauchen Selbstgedrehte, tauschen vegane Rezepte, oder wie man den Kombucha am besten ansetzt, oder tanzen ihren Namen. Gerne wird auch über das politische Weltgeschehen mit einer Sozialpädagogenstimme philosophiert, oder es werden Gender-studies betrieben. "Die Stellung der Frau ist nämlich immernoch nicht gleich der des Mannes, was ein Skandal in der heutigen Zeit ist..."
Als jemand, der mit BWL angefangen und dann zu KuWi gewechselt hat bin ich noch nicht so recht angekommen. Ich versuche zwischen den normalen Leuten aus allen Studiengängen die Nettesten rauszusuchen. Und das klappt bisher ganz gut. Ab und zu ist es allerdings auch sehr lustig sich mit Prototyp-Studenten zu unterhalten. Auch wenn man von keiner Gruppe so wirklich angenommen wird.
Vielleicht brauche ich einfach verschiedene Outfits. An einem Tag bin ich dann BWL-Katharina, die in Leggings und knallengem, pinken Kleid mit Lockenstabgelockten Haaren zu den Ying-Yang Twins tanzt und am nächsten Tag KuWi-Katharina mit orangener Hanfhose, Zimtlatschen, einclippbaren Filzdreadlocks und anklebbaren Achselhaaren über Che Guevara und Mumia Abu Jamal diskutiert. Für den Jura-Look fehlt mir leider das Geld, welches Studenten tatsächlich, trotz aller Ermäßigungen, fehlt.
Hach, es ist schön zu studieren. Anstrengend ist es auch. In Identitätskonflikte gerät man auch sehr leicht, aber zum Glück kann ich ja am Ende des Tages in mein geliebtes Neukölln fliehen und mir den alltäglichen Wahnsinn hier anschauen, was mir die Angst, in ein schwarzes Loch zu fallen während der Semesterferien, doch nimmt. Menschen (besonders Studenten) sind toll!!!

29 Juni 2010

Sommer in Berlin - Touristensicht



Ach, was war der Winter kalt. Und lang! Habe nicht mehr an einen richtigen Sommer geglaubt. Wirklich nicht.
Bin in Gedanken schon die Sommer meines Lebens, an die ich mich erinnern kann, durchgegangen und bin zu der Feststellung gekommen, dass die Sommer als Kind immer warm, sonnig und schön waren. In der Kindheit war der Sommer wirklich Sommer und im Winter lag immer Schnee. Früher war alles besser möchte man fast sagen und hört sich dabei an wie die eigene Oma. Im gleichen Augenblick während man ausspricht, dass früher alles besser gewesen sein muss, weil ja jetzt, in diesem Moment irgendetwas nicht gut läuft, beißt man sich auf die Zunge und hält es zurück. Nein, früher war nicht alles besser. Die Sommer waren auch nicht immer schön. Und im Winter lag definitiv nicht immer Schnee. Das bildet man sich ein. Im Nachhinein verschwimmen die Erinnerungen und werden zu Wunschträumen.
Wie hatte ich mich insgeheim über die Erderwärmung gefreut. Im Januar 25°, damit ich endlich mal im Sommer Geburtstag habe. Innerlich habe ich meine Eltern immer verflucht, dass sie nicht noch ein paar Monate gewartet haben mit der Erzeugung. Im Winter Geburtstag haben ist doof. Am letzten Ferientag, oder ersten Schultag nach den Ferien Geburtstag haben ist noch viel doofer. Allerdings kann ich den Gedanken im Sommer zu feiern auch vergessen. Außer ich ziehe in den Süden. Auch eine Option. Oder ich verlege meinen Geburtstag einfach. Das habe ich meiner Mutter auch oft vorgeschlagen, leider ohne Erfolg.
Nun ist er jedenfalls da: der langersehnte Sommer! Mit voller Wucht traf er die unvorbereiteten Berliner. Fast könnte man an einen Zusammenhang mit der WM glauben. 2006 - das Sommermärchen, 2010 - das Sommermärchen pt. 2? Oder streut da irgendwer Chemikalien in die Wolken, damit es nicht regnet? Auch eine Theorie...
Wie es dann immer so ist, hat man genau zur schönsten Zeit des Jahres keine Zeit, kein Geld, oder eine Kombination aus beidem. Also nicht wegfahren. Ist ja auch nicht nötig. In Neukölln geht man einfach auf die Straße und befindet sich, je nach Gebiet, entweder in der Türkei, oder in Spanien. Ich habe daran gedacht dieses Jahr eine Rundreise zu machen. Wer kann schon von sich behaupten zweimal im Sommer in den Urlaub gefahren zu sein? Dank des momentanen Wetters kriegt man die Urlaubsbräune gratis dazu und muss nicht ins Solarium, damit die Geschichte des doppelten Urlaubs glaubhaft wird. Man sollte nur darauf achten, dass man nicht zu vielen bekannten Gesichtern begegnet, auf keine Party geht, nicht mit Freunden die WM-Spiele guckt, schaltet das Handy aus und am besten man geht garnicht raus. Was dann wieder zu einem Urlaubsbräune-Problem führt. Nicht praktikabel.
Also stehe ich dazu: ich bleibe dieses Jahr in Berlin! Warum auch nicht? Andere fahren hierher um Urlaub zu machen. Verständlich! Schließlich vereint man hier ja viele Urlaubsorte zu einem Spottpreis.
Dem schließe ich mich also an und werde diesen Sommer Tourist spielen. Museen, Stadtrundfahrt, Shopping, Wassertour, Clubbesuche und etliche Fotos. Das ist die bessere Variante als einen Urlaub vorzutäuschen. Ich kann mich frei bewegen und entdecke Seiten, die ich sonst nicht sehen würde. Ich schimpfe nicht über langsame, oder einfach stehenbleibende Touristen, da ich ja selbst einer bin. Herrlich!
Ich benötige noch einen Stadtplan, einen Brustbeutel (Berlin soll ja teilweise sehr gefährlich sein) und eine Kamera. Vielleicht gönne ich mir auch ein Berlin-Cap und ein Hardrock-Café T-Shirt. Schließlich ist man ja nicht alle Tage in Berlin.
Falls ihr mich seht, dann fragt mich also bitte, ob ich Hilfe brauche, oder zeigt mir die Bar 25. Die soll ja sehr toll sein. Und bitte seid freundlich. Als Tourist ist man die berliner Schnauze nicht gewöhnt. Und vielleicht entschließe ich mich ja nach meinem Urlaub hier zu bleiben.


17 Juni 2010

WM 2010 - aus Frauensicht



Fußballweltmeisterschaft!!!!

Nein, ich bin definitiv kein Fußballfan. Ich kenne die Regeln nicht und weiß nur, was ein Tor, ein Eigentor, eine Mauer und eine Schwalbe ist. Mehr nicht! Egal, wie oft man(n) versucht hat mir die Regeln eines Elf-Meters zu erklären, ich konnte, oder wollte es mir nicht merken.
Was ich weiß ist, dass die Fußball-WM, anders als andere Fußball-Events, Spaß macht! Vor 4 Jahren, als die WM in Deutschland war, hatten wir so viel Spaß und haben extrem viel gefeiert. In Neukölln hat man für zwei Mannschaften gejubelt: Deutschland und Türkei. Man hat beide Fahnen geschwungen und als die Türkei raus war haben die Türken zu Deutschland gehalten. Großartig! Die WM war Schnell-Integration. Für beide Seiten.
Dieses Jahr ist die Türkei nicht dabei und trotzdem ist Neukölln schwarz-rot-gold! Meine Fahne hängt auch am Fenster, mein Fahrrad ist beflaggt, mein Hund heißt nicht mehr Mio, sondern Miro und trägt ein Deutschlandtrikot.

Das Tolle an so einer Weltmeisterschaft ist, dass man stolz sein darf auf sein Land. Man darf offen sagen, dass Deutschland toll ist (wenn es auch auf den Sport bezogen ist), man darf sich in der Öffentlichkeit benehmen wie an Karneval. Es werden Lieder gesungen, die man nach einem Mal hören schon auswendig kann, man darf sich anmalen, betrinken, gröhlen, auf der Straße tanzen (in meinem Fall bedeutet das sich im Kreis zu drehen) und man darf bescheuert aussehen. Und das, so scheint es mir, ist das Wichtigste überhaupt: Bescheuert aussehen und viel Lärm machen. Ich bevorzuge eine schwarz-rot-gelbe Afro-Perücke, Herrentrikot aus dem 99 Cent Laden und als Nummer 1 Accessoire meinen lustigen Hund! Vuvuzela-Diskussion hin, oder her ich mag Lärm! Ich mag Tröten, Gesang und Gebrüll, wenn der Schiri was gemeines gemacht hat. Auch wenn ich meistens nicht weiß, was er getan haben soll, ich schreie und pöbel mit, als gäbs kein morgen.

Gerne mache ich mir einen Spaß daraus mit Männern die Spiele zu gucken. Ich sage dann Dinge wie: "Wow, die Trikots von Italien sehen aber schick aus. Viel schicker als die deutschen!", oder: "Viel netter wäre es doch, wenn jeder einen Ball hätte, dann gäbe es nicht so viel Streit!", oder ich schreie mitten im Spiel: "TOOOOOOR!!!!" obwohl keins war. Das verärgert die Männer und führt zu mitleidigen Blicken in Richtung des Freundes, oder zu einer Grundsatzdebatte, warum Frauen einfach keine Ahnung von Sport haben. Manchmal allerdings versuchen sie einen auch zu heilen und erklären die Regeln mit einer Beharrlichkeit, die ich mir in anderen Bereichen des Lebens wünschen würde. Wie gesagt: es ist verlorene Liebesmüh mir die Regeln zu erklären. Vielleicht verstehe ich sie, aber bis zur nächsten WM habe ich sie garantiert wieder vergessen. Es ist genauso wie wenn ich meinem Freund die Vorzüge bestimmter Putzmittel erkläre, oder welche Kosmetikprodukte wie wirken, oder, dass Mascara das Gleiche wie Wimperntusche und Lidschatten nicht für die Augenbrauen ist.

Ich liebe die WM!!! Mit UweSeelers und auch ohne UweSeelers. Mit Entgleisungen von scheinbar verwirrten Moderatorinnen und ohne Entgleisungen! Der Sommer 2010 muss sonnig sein! Public-Viewing macht Spaß. Gerade weil dort viele Männer sind, die man ärgern kann...

Deutschland wird Weltmeister 2010! Und wenn nicht, dann ist es auch nicht so schlimm! Mailand, Madrid, hauptsache NICHT wieder Italien

01 Juni 2010

Eine Lanze brechen für Herzchen in den Augen


In letzter Zeit höre und lese ich überall nur wie glücklich man als Single sein sollte. Single-Live-Style-Berater in Frauenmagazinen, "wie werde ich ihn los?"-Artikel, Single-Urlaub und wie schrecklich eine Beziehung doch sein kann.
Ja, eine Beziehung kann schrecklich sein. Schrecklich nervenraubend, anstrengend, lieblos, nebenher gelebt, fantasielos. Aber jetzt kommts: eine gute Beziehung mit einem tollen Partner, dem man zu dreihundert Prozent vertraut, dem man sich mit geschlossenen Augen rückwärts in die Arme fallen lässt, ist etwas Wunderschönes. Ich kann auch ohne Mann ein schönes Leben führen. Das geht! Aber wie toll ist es, wenn man den richtigen Partner gefunden zu haben glaubt? Man fühlt sich komplett. Es ist schwer zu beschreiben. Man wusste nie, dass man nicht komplett ist, dass ein Puzzleteil fehlt, bis er kam.
Klar, am Anfang hat man die rosarote Brille auf und hüpft, halb blind und irgendwie geistig ziemlich eingeschränkt durch die rosa Zuckerwattewelt. Überall sind Schmetterlinge... frisch getrennte Menschen versuchen dich, während du im Park sitzt und mit deinem Liebsten knutscht, zu vergiften. Andere kriegen einen Zuckerschock, wenn sie zuhören, welche Absurditäten im Liebesrausch ausgetauscht werden.
Studien beweisen, dass Verliebte einige Zeit wie unzurechnungsfähig sind. Man isst weniger, hat ständig Sehnsucht, redet wirres Zeug und läuft mit einem grenzdebilen Lächeln durch die Gegend. Alles, von Außen betrachtet, ziemlich unsinnig.
Und trotzdem kenne ich niemanden, der dieses Gefühl nicht mag. Allerdings stellt sich erst nach dieser kurzzeitigen geistigen Behinderung heraus, ob es wirklich Liebe ist. Liebe ist nicht immer nur rosa. Liebe ist auch mal lila, grün, rot und manchmal auch pechschwarz. Das alles gehört dazu, macht den Alltag spannend.
Man fühlt sich sicher und geborgen, verstanden und vollkommen akzeptiert, wie man ist. Liebe ist, wenn der andere dich zu einem besseren Menschen macht, ohne dich verändern zu wollen.
Und das ist kein Geschnulze. Es ist schöner als Herzklopfen, es gibt Sicherheit.
Und jetzt kommen wieder die Singles, die sagen, dass sie es genießen ihre Freiheit zu haben. Der Fehler an diesem Gedankengang ist allerdings, dass man in einer guten Beziehung keine Einschränkungen hat. Keine Freiheit bzw. gefängnisähnliche Zustände hat man nur, wenn etwas nicht stimmt. Keiner sollte eingeengt werden. Dann ist man auch frei, wenn man gebunden ist.

Und ist es nicht viel angenehmer nicht daten zu müssen? Dates sind lästig. Dates sind anstrengend. Schon das Getue bis es überhaupt zu einem Date kommt ist anstrengend. Telefonnummern tauschen, warten, bis er anruft, er ruft nicht an, also selber anrufen und dummen Grund ausdenken, Date ausmachen, Klamotten kaufen, Klamotten wieder umtauschen (man will sich ja nicht verkleiden), Klamotten doch wieder kaufen (bisschen verkleiden schadet nicht), oberflächliches Rumgeplänkel, peinliche Gesprächspausen, die mit Dingen wie: "Hm, das Wetter ist aber nicht optimal für Juni!" füllt. Sex am ersten Abend? Erlaubt? Wird es was Ernstes, wenn man es macht? Oh Gott, mir drehen sich bei dem Gedanken an sowas die Zehennägel hoch.
Meine Dates sehen so aus: entspannt baden gehen, irgendwas anziehen (klar, man macht sich trotzdem noch hübsch; nur weiß man mittlerweile, was der Mann toll findet und was nicht), mit dem Liebsten kochen, ab aufs Sofa, Film gucken, Händchen halten, knuscheln und einschlafen. Großartig. Gesprächspausen sind nicht peinlich. Wenn man gut zusammen schweigen kann, dann ist das was Schönes. Sicherheit, Geborgenheit, Vertrauen, Entspannung...
Ich kann sagen, dass mein Freund auch mehrere Personen in einem ist. Er ist keine gespaltene Persönlichkeit, aber er vereint eben viele wichtige Menschen. Er ist zum Beispiel mein bester Freund, mein Personaltrainer (Sex ist der beste Sport und Sex mit Liebe verbrennt angeblich noch mehr Kalorien), mein Leibkoch, mein Therapeut, mein eigener Comedian, meine Familie, meine Jukebox, mein Handwerker und mein Seelenverwandter.

Genug für tolle Beziehungen plädiert. Im Endeffekt muss jeder seinen Weg selbst aussuchen, aber ich bin immernoch der Meinung, dass es keine menschlichen Woks gibt. Wir sind alle Töpfe für die es Deckel gibt. Manchmal ist der Deckel nur vielleicht weit hinten im Schrank versteckt und man findet ihn erst, wenn man auszieht...
Ich glaube das Glück zu haben meinen Deckel jetzt schon gefunden zu haben und ich wünsche wirklich jedem dieses wahnsinnige Gefühl.

25 Mai 2010

Einmal Karneval ohne Alkohol bitte! Hamse nicht? Dann nehm ich was se haben





Zeit für einen neuen Blog! Nach so einem Wochenende!!!!!
Karneval in Berlin ist einfach unschlagbar! Mir sitzt es immernoch in den Knochen und ein bisschen wehmütig bin ich auch, dass es schon vorbei ist. Wie nach einem schönen Urlaub, einem tollen Buch, einer spannenden Serie, die in die Pause geht und man ein halbes Jahr warten muss.

Auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat, wie man sich das gewünscht hätte war es zwischendurch doch ganz schön von klitzekleinen Regentropfen abgekühlt zu werden.

Angefangen hat es für mich mit meinem Mann und meiner liebsten Freundin auf dem Straßenfest am Halleschen Tor. Es ist immer wieder erstaunlich wie viele unterschiedliche Menschen (doch relativ freundlich) miteinander feiern können. Da gab es den Pitbull-Pulli-Raver mit Spiegelsonnenbrille und Goldkrone-Cola, die heiße Brasilianerin mit Riesenpo, die ihn auch wunderbar bewegen konnte, den Hipster mit Jute-Beutel von Yves Saint Laurent und Ray-Ban, den Alteingesessenen Berliner mit Vollbart und Led Zeppelin T-Shirt und ner Dose Bier neben einem Obdachlosen, der verzweifelt versucht mit einem Streichholz seine Zigarette anzuzünden und sich dann erschöpft auf den Boden legt mit dem Kopf auf dem Schoß einer Kopftuch tragenden Jugendlichen... Wunderbar!!!!

Am Samstag ging es hauptsächlich um Essen! Mein Süßer und ich mussten dann leider erschöpft und ärmer feststellen, dass wir doch mehr Lust auf Zweisamkeit und selbstgemachte gefüllte Weinblätter haben. Ab nach Hause.

Der Umzug war dann am Sonntag und angefangen hat es eigentlich ziemlich doof! Man sollte sich nicht unbedingt mit 10 verschiedenen Leuten an 11 verschiedenen Orten verabreden. Das Handynetz bricht nämlich erfahrungsgemäß zusammen. Tja und so kam es dann auch, dass wir an den verschiedensten Plätzen auf die verschiedensten Leute warten mussten. Es ist auch nicht wirklich von Vorteil mit dem Fahrrad zu kommen... Man kommt nicht durch! Das weiß man doch!!!!!!
Nachdem ich feststellen musste, dass es für lange Jeans einfach doch zu warm ist und nochmal nach Hause gefahren bin, konnte es endlich losgehen!
Zossener Ecke Gneisenaustr. war der wirklich zuverlässigste Treffpunkt. Tolle, liebe, lustige Menschen mit einem Gemisch aus irgendwas mit Gurke und.... Alkohol! Wenn man den Alkohol nicht rausschmeckt, dann ist auch keiner drin... FALSCH!!!! Ganz falsch Katharina!!! Nach gefühlten 10 Caipirinhas und 10 Gurken-Mix irgendwas wurde es auch auf einmal warm. Woran das wohl lag?!
Egal, wir feierten mit einem Jesus-Double am Cucuma zu Adam Port und Stassy! Es war richtig toll! Die Stimmung war entspannt und zum Jesus-Double auf dem Tisch gesellte sich noch ein Solarium-Mucki-Proll mit offenem Hemd und eine dezent betrunkene Zündi! Einfach super! Den Zwischenfall mit der Flasche und meinem Kopf, sowie dem Kopf eines sehr lieben Bestatters lasse ich mal dezent unter den Tisch fallen. Nur so viel: Flasche + Kopf = Aua! Aber Gurke soll ja schmerzstillend wirken.

So wurde fleißig weiter getanzt. Bis dann leider die BSR kam. Also ab zu nem Kumpel nach Hause. Da wurde mir dann ein rotes Tomatensaftgemisch in die Hand gedrückt... Ich mal wieder: "Hm, lecker, da ist ja garkein Alkohol drin!" und runter damit. Auf einmal mochte ich jeden Menschen der mir begegnet ist total gern. Kommt sonst nicht vor.

Irgendwann ist mir auch wieder eingefallen, dass ja mein Süßer im Puro auflegt. Hm, da sollte ich ja eigentlich auch noch hin. Betrunken bin ich ja kein bisschen. Dreckig, durchgeschwitzt und müde auch nicht. Also ab zum Kudamm. Allein, weil da nun wirklich keiner mehr mit wollte.

Erstmal in die falsche U-bahn gestiegen. War vielleicht doch Alkohol in dem Tomatensaft? Ich könnte schwören, dass jemand meine Schuhe getauscht hat. Irgendwie läuft es sich damit komisch. Oder liegt es an dem welligen Boden? An mir kanns auf jeden Fall nicht liegen.
Im Puro angekommen stehe ich ewig im Fahrstuhl und wunder mich nach einer Weile wieso das so lang dauert bis ich oben bin... Oh, vielleicht sollte man den Knopf drücken. Nein, nein, kein Alkohol.
Drinnen herrscht gähnende Leere, aber es ist auch erst 0:00 Uhr. Zu früh! Mist, ich dachte es wäre schon 4 Uhr morgens. Das Puro verpasst mir einen extremen Kulturschock. Karneval - Puro zwei Welten die unterschiedlicher nicht sein können. Gerade eben noch mit gemischten, meist ungestylten Leuten auf der Straße zu Eletro getanzt und jetzt zwischen pubertärenden, flirtenden Teenies. Erstmal durchatmen und mal was trinken. Diesmal was wo wirklich Alkohol drin ist. Wodka Apfelsaft, Wodka Cranberry, Jim Beam Cola, Wodka Apfelsaft... Mein Körper muss mich für verrückt erklärt haben und das alles einfach nicht mehr annehmen. Plötzlich macht es doch Spaß und ich dreh mich im Kreis. Mein Lieblingstanzschritt: im Kreis drehen! Kann jeder, mag jeder und sieht nicht total bescheuert aus.
Ich liebe jedes Lied, was daran liegt, dass ich wirklich jedes Lied mag, was mein Freund auflegt und auch an meinem treuesten Freund an diesem Abend... Na wer das wohl sein wird?!

Heute ist Dienstag. Der Karneval ist zwei Tage her. Ich fühle mich immernoch so als wäre mir ein Laster mit Schneeketten über den Kopf gefahren. Meine Knochen tun weh, ich bin mindestens körperliche 80 Jahre alt. Meine Augen hängen, aber das macht nichts, weil sie von den Ringen darunter gehalten werden. Mir ist irgendwie ein bisschen schlecht.
Und trotzdem: das war eins der schönsten Wochenenden aller Zeiten und ich freue mich aufs nächste Jahr! Hoffentlich mit der gleichen wunderbar verrückten Menschentruppe!



Karneval rockt!!!!!!